Lange Zeit dachte ich, mit mir stimmt etwas nicht. Ich war schnell erschöpft, brauchte mehr Pausen als andere und hatte das Gefühl, dass mich vieles überfordert, was für andere ganz normal war. Gleichzeitig war ich leistungsfähig, engagiert und voller Ideen – bis mein Körper irgendwann die Notbremse zog.
Mein Weg in den Burnout
Es passierte nicht von heute auf morgen. Es war ein schleichender Prozess. Ich funktionierte im Job, überhörte die ersten Warnsignale meines Körpers und schob meine Bedürfnisse immer weiter zur Seite. Ruhe und Pausen sah ich als eine Belohnung die ich mir aber nie „gönnte“.
Irgendwann ging gar nichts mehr. Ich fühlte mich leer, gleichzeitig unruhig und dauerhaft erschöpft. Der Arzt nannte es Burnout. Für mich war es ein Schock, aber auch der Moment, in dem ich zum ersten Mal wirklich hingeschaut habe.
Die Entdeckung meiner Hochsensibilität
In dieser Zeit stieß ich auf das Thema Hochsensibilität. Zum ersten Mal las ich Beschreibungen, die zu mir passten:
- dass ich Stimmungen und Spannungen sehr früh wahrnehme
- dass mich Geräusche, Licht oder Chaos schneller an meine Grenzen bringen
- dass ich tief denke und intensiv fühle
Plötzlich ergab so vieles Sinn. Mit mir stimmte alles, ich war hochsensibel.
Was sich dadurch verändert hat
Das Wissen allein hat mein Leben nicht sofort leichter gemacht, aber es war der erste Schritt. Ich begann zu verstehen, dass ich nicht falsch bin, sondern nur andere Bedingungen brauche, um gesund und kraftvoll zu leben.
Ich lernte, Pausen bewusst einzuplanen, meine Grenzen zu achten und meine Feinfühligkeit nicht länger als Schwäche zu sehen. Mit der Zeit wurde aus dem Gefühl „zu viel“ eine Stärke, die mir heute in meiner Arbeit und in meinem Leben Orientierung gibt.
Warum ich das teile
Vielleicht stehst du gerade selbst an einem Punkt, an dem dir alles zu viel wird. Vielleicht fragst du dich, warum du so anders reagierst als andere. Ich möchte dir sagen: Du bist nicht allein. Hochsensibilität ist kein Makel, sie ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das dir Klarheit und Tiefe schenken kann, wenn du lernst, damit umzugehen.
Heute begleite ich als Coach und Mentorin sensible Frauen dabei, genau diesen Weg zu gehen: weg vom Gefühl, falsch zu sein, hin zu mehr Selbstverständnis, Stärke und Klarheit.


